Vorsicht: Das ist ein Kredit!
„Wer will, der kriegt!“
oder „Mit dem Sorglos-Kredit finanzieren und vor Ort gleich mitnehmen“ – die
Werbung verspricht auch in der Vorweihnachtszeit unkomplizierte Wunscherfüllung
durch Kredit. „Doch ob Fernseher, Smartphone oder Kaffeeautomat auf den
Gabentisch kommen sollen – vermeintlich günstige Finanzierungsangebote direkt
vom Händler sind auch immer Wunscherfüllung auf Kredit! Und kein Kredit ist
geschenkt“, warnt die Verbraucherzentrale NRW vor allzu vertrauensseligem
Umgang. „Denn ob Null-Prozent-Finanzierung, Sofortfinanzierung oder verlockend
klingende Ratenzahlungen locken – alle Angebote können kostenträchtige
Fallstricke bergen. Und dann werden Konsumfinanzierungen durch zusätzliche
Verträge, Versicherungsprämien oder Kreditkartenentgelte zum finanziellen
Bumerang“, wissen die Verbraucherschützer. Die folgenden Tipps helfen, im Weihnachtskaufrausch
finanzielle Abenteuer und Stolperfallen eines kreditfinanzierten Kaufs zu
vermeiden:
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Finanzielle
Belastung ausloten: Egal wie einfach, verlockend und unkompliziert die
Ratenzahlungsangebote der Händler in der Werbung auch klingen: Es handelt sich
immer um Kreditangebote einer Bank! Der Händler kooperiert hierbei mit einem
Kreditinstitut und vermittelt dem Kunden in seinen Verkaufsräumen einen
Kreditvertrag seines Kooperationspartners. Der Käufer wird so zum Kreditnehmer
und Vertragspartner der Bank – mit allen Risiken und Pflichten. Die angebotene
Ratenzahlung sollte deshalb nur genutzt werden, wenn das eigene Budget vorher
auf die zusätzliche Belastung abgeklopft wurde – und der Kredit zur Not auch
über Rücklagen zu tilgen ist. Denn auch die günstigste Konsumfinanzierung wird
zur teuren Angelegenheit, wenn die Raten nur aus dem Dispokredit des Girokontos
gezahlt werden können.
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Verkäuferargumenten
widerstehen: Mit Sätzen wie „Sonderkreditkonditionen nur heute“ locken
Händler und Verkäufer zur schnellen Entscheidung für den kreditfinanzierten
Kauf. Auch durch den Hinweis auf begrenzte Angebote sollte man sich jedoch
nicht unter Druck setzen lassen. Standhaftigkeit ist auch gefragt, wenn der
Verkäufer teurere Produkte mit „Nehmen Sie doch den Fernseher mit dem größeren
Bildschirm! Kostet ja nichts.“ anpreist. „Kostet nichts“ gibt es auch beim
Kredit nicht: Entweder ist bei einem teureren Produkt die Rate höher oder die
Laufzeit länger – oder sogar auch beides.
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Auf
Zusatzverträge achten: Alle Vertragsunterlagen sollten vor einer
Unterschrift geprüft werden. Häufig werden bei einem finanzierten Kauf zum
Beispiel Restschuld-/Ratenschutzversicherungen oder auch
Garantieverträge/-verlängerungen offeriert. Da gilt es genau zu überlegen, ob
diese im Einzelfall sinnvoll sind. Häufig sind diese überteuert und/oder
überflüssig.
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Kleingedrucktes
prüfen: Genau hinsehen heißt es bei der Vertragsunterschrift. Denn häufig
wird beim kreditfinanzierten Kauf nicht nur eine „Null-Prozent-Finanzierung“ in
Höhe des Kaufpreises abgeschlossen, sondern zum Beispiel ein höherer
Rahmenkredit mit zusätzlicher kostenpflichtiger Kreditkarte. Manchmal verbergen
sich hier auch zwei Kreditverträge: Ein günstiger für den aktuellen Einkauf und
ein teurerer „für die Wünsche, die noch kommen“. Weiterer möglicher Fallstrick:
Manchmal ist der günstige Zinssatz nur für eine begrenzte Zeit gültig und die
vereinbarte (Mindest-)Rate reicht nicht aus, um den Kredit innerhalb dieser
Zeit abzuzahlen. Solche Kosten treibenden Vertragsbestandteile sollten
unbedingt vermieden werden!
Mehr Informationen
unter www.vz-nrw.de/vorsicht-kredit
Stand: 15.12.2015