Der Leiter der Abteilung für Umwelt- und Klimaschatz des Rhein-Sieg-Kreises, Rainer Kötterheinrich, gibt zehn Energiespartipps zum richtigen Heizen: „Wichtig ist, dass eine gute Isolierung, Heizungswartung, richtiges Lüften, und eine angemessene Raumtemperatur Hand in Hand gehen. Es gibt nicht „die“ Lösung, sondern die „Mischung macht´s.“
1. Die Raumtemperatur sollte im Wohnzimmer zwischen 18 und 20°C liegen.
Die Temperatur der Küche sollte bei 18°C liegen, da Herdplatten beim Kochen und der Backofen beim Backen, sowie die Abwärme des Kühlschranks nicht zu unterschätzende Wärmelieferanten sind. Jedes Grad weniger Raumtemperatur in den Wintermonaten spart sechs Prozent der Heizkosten. Medizinisch gesehen ist eine Temperatur von 18°C optimal für die Atemwege; eine Temperatur über 25°C kann sogar die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken.
2. Nicht sinnlos Heizen! Wenn niemand zu Hause ist, braucht das Thermostat nicht über 16°C gedreht werden. Bei einer längeren Abwesenheit reicht eine Temperatur von ca. 12°C. An kühleren Tagen sollte die Temperatur nicht zu weit nach unten geregelt werden, damit Wände, Decken und auch die Fußböden nicht auskühlen, was die Heizkosten beim Wiederaufwärmen unnötig steigen lässt.
3. Stoßlüften, bis höchstens zehn Minuten, ist am effektivsten. In der Zeit sollte die Heizung heruntergedreht werden, da sonst die Wärme direkt nach draußen entweicht. Richtiges Lüften verhindert auch die Schimmelpilzbildung. Grundsätzlich gilt, je kälter die Temperatur desto eher bildet sich Schimmelpilz.
4. Eine qualitative Isolierung ist wichtig. Mit Abdichtbändern aus dem Supermarkt können Sie undichte Bereiche an Fenstern abdichten. Diese machen Sie am besten durch eine brennende Kerze sichtbar. Fängt die Kerze an zu flackern, ist das Fenster undicht. Nachts empfiehlt es sich, die Rollläden, Fensterläden und Vorhänge zu schließen um eine zusätzliche Isolationswirkung zu erreichen. Auch schlecht isolierte Rohrleitungen im Keller führen zu einem Energieverlust. Die Dicke der Dämmung sollte gleich dem Rohrdurchmesser sein, in der Regel jedoch mindestens 20 mm.
5. Heizkörper nicht „verstecken“! Auch wenn Heizkörper nicht immer als dekorative Wohnungseinrichtung geeignet sind, sollte der Blick auf sie nicht durch nahe stehende Möbel oder andere Dinge verdeckt sein. Diese nehmen einen nicht unerheblichen Teil der Wärme auf und verursachen somit höhere Heizkosten.
6. Heizkörper regelmäßig entlüften! Wenn die Heizung blubbert und gluckst bedeutet dies, dass Luft im Heizungskreislauf ist. Dies ist völlig normal, jedoch sollten Sie die Luft ablassen, um nicht die Heizleistung zu schmälern und die Heizkosten nach oben zu treiben. Zum Entlüften der Heizung benötigen Sie kaum handwerkliches Geschick: Nachdem das Thermostatventil geschlossen wurde, einfach mit Hilfe eines Entlüftungsschlüssels das Entlüftungsventil an der Seite der Heizung öffnen und es sofort wieder zudrehen, wenn das erste Wasser heraustritt. Sicherheitshalber sollten Sie Lappen und Eimer bereitstellen, falls doch mehr Wasser als erwartet herausfließt.
7. Heizkörpernischen sollten gedämmt werden. Sie verursachen einen großen Teil des Wärmeverlustes, da die dortigen Wände dünner sind. Heizkörperdämmplatten oder flexible Dämmfolien können je nach Abstand des Heizkörpers zur Wand Abhilfe schaffen und Ihnen bares Geld sparen. Zu beachten ist, dass der Dämmstoff so dick wie möglich gewählt wird, um optimal zu isolieren.
8. Verdunstungsgefäße oder Luftbefeuchter aufstellen! Ist die Luftfeuchtigkeit zu gering, die Luft also zu trocken, so wird die Temperatur aufgrund des subjektiven Wärmeempfindens als weniger warm empfunden. Eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent ist optimal.
9. Regelmäßige Wartung der Heizungsanlage! Hausbesitzer sollten Ihre Heizungsanlage regelmäßig von einem Fachmann reinigen und warten lassen, um so überflüssigen Energieverlust zu vermeiden.
10. Während der Heizperiode sollten die Heizkörper in ungenutzten Räumen herunter geregelt werden. Die Nachtabsenkung oder -abstellung sollte richtig eingestellt sein und die Warmwassertemperatur nicht mehr als 60°Celsius betragen. Die Vorlauftemperatur im Heizkessel sollte mit dem Sollwert übereinstimmen und der Druck im Heizungssystem den richtigen Wert haben.
Infos und Ratgeber rund ums Heizen und Energiespartipps gibt´s auf dem Klimaschutzportal des Rhein-Sieg-Kreises: www.rhein-sieg-kreis.de; hier die Rubriken Bürgerservice, Umwelt & Verbraucher, CO2-Ratgeber online oder Klimaschutzportal anklicken.
Quelle: www.rhein-sieg-kreis.de