Donnerstag, 1. November 2012

Last-Minute-Tipps zur Heizsaison

Wenn sich die Heizung durch Blubbern oder Plätschern bemerkbar macht, ist dies ein deutliches Anzeichen für Luft im Heizkörper. Dadurch ver-schlechtert sich die Wärmeleistung. Mit einem einfachen Vierkantschlüssel lässt sich die Entlüftungsschraube öffnen und die Luft entweicht. Aber Vorsicht: Austretendes Heizungswasser ist häufig stark verschmutzt. „Handwerklich geschickte Personen können die Entlüftungsschraube durch einen automatischen Entlüfter ersetzen“, empfiehlt Norbert Fleige, Berater an der Energie- und Klimahotline der Verbraucherzentrale Hamburg.

Auch Verhaltensänderungen und ein bewusster Umgang bewirken viel. Je nach Raumnutzung sind unterschiedliche Temperaturen erforderlich. Allerdings sollten dann auch die Türen zwischen den Räumen möglichst geschlossen sein.

„Thermostatventile, die älter als 15 Jahre sind, sollten erneuert werden“, so der Energieexperte. „Ihre Regelgenauigkeit ist nicht mehr gegeben und sie arbeiten nach dieser Zeit meist nicht mehr zuverlässig“. Moderne Thermostatventile haben eine Regelgenauigkeit von 1 Grad. Besonders in ungedämmten Wohnungen sind programmierbare Thermostatventile vorteilhaft, da  genaue Heizzeiten und Temperaturen einstellbar sind.
Damit die Thermostate korrekt arbeiten können, dürfen sie nicht durch Vorhänge oder Verkleidungen verdeckt sein.

Der zweite Blick sollte in den Heizungskeller gehen: Sind alle Heizungsrohre und Armaturen gedämmt? „Ein Meter ungedämmte Rohrleitung erhöht die jährlichen Heizkosten um acht bis zehn Euro“, warnt Norbert Fleige. Mit etwas Geschick kann eine Rohrdämmung selbst angebracht werden.

Wird die Zirkulationspumpe über eine Zeitschaltuhr geregelt? Wenn nicht, gibt es für wenige Euro entsprechende Geräte im Baumarkt. Die Pumpe muss nicht rund um die Uhr laufen.

Viele Heizkessel haben noch eine nicht angepasste Werkseinstellung, die nicht auf das jeweilige Gebäude eingestellt und deshalb ineffizient ist. Wer sich nicht in die Gebrauchsanweisung vertiefen möchte, sollte einen Handwerker in Anspruch nehmen. Am effektivsten ist ein hydraulischer Abgleich, bei dem der Handwerker die einzelnen Komponenten des Heizsystems aufeinander abstimmt.

Eine regelmäßige Inspektion der Heizungsanlage gehört laut Energie-
einsparverordnung (EnEV) zu den Pflichten des Betreibers und muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Ein Wartungsvertrag kann das unkompliziert regeln. Muster-Wartungsverträge für Öl- und Gasheizungen gibt es bei der Verbraucherzentrale Hamburg.

Wer eine Brennwertheizung besitzt, kann zudem von den Experten der Verbraucherzentrale einen Check durchführen lassen, bei dem die richtige Einstellung und Effizienz des Gerätes geprüft wird. Dank der Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium fällt hierfür lediglich ein Kostenbeitrag von 30 Euro an.

Fragen zum richtigen Heizen und zum Brennwert-Check beantwortet die anbieterunabhängige Energie- und Klimahotline der Verbraucherzentrale unter der Telefonnummer 040/248 32 250. Die telefonische Beratung ist kostenlos. Es kann auch ein persönlicher Beratungstermin vereinbart werden (Beratungsstellen in St.Georg, Bergedorf, Fuhlsbüttel und Harburg).

Hinweis: Die Telefonhotline wird von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die persönliche Beratung wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.

Quelle: www.vzhh.de