Norddeutschland hat in den vergangenen Nächten seinen ersten
Frost erlebt. Ab sofort sollten Autofahrer am morgen Scheiben Freikratzen und
Straßenglätte fest mit einplanen. Damit der Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen
nicht zur Rutschpartie wird, empfehlen die Experten des ADAC
Niedersachsen/Sachsen-Anhalt eine vorausschauende Fahrweise. Besonders
gefährlich sind Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Straße ist glatter als
bei strengem Frost, weil sich ein zusätzlicher Wasserfilm auf dem Asphalt
bilden kann. Durch den Wechsel von Tauen und Gefrieren ändert sich außerdem die
Fahrbahnbeschaffenheit ständig.
Reifglätte
Die gefürchtete Reifglätte entsteht, wenn Nebel oder feuchte
Luft bei weniger als Null Grad Bodentemperatur über die kalte Fahrbahn zieht.
Deshalb: Vorsicht bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen
Fahrbahntemperaturen! Eine dunkle, feucht wirkende Fahrbahn kann bereits glatt
sein.
Blitzeis
Eisregen, umgangssprachlich auch Blitzeis genannt, entsteht,
wenn Regen unter Null Grad Celsius auf die deutlich kältere Fahrbahn trifft.
Das Wasser gefriert sofort und bildet eine harte, glasige zusammenhängende
Eisschicht. Deshalb: Vorsicht bei einsetzendem Regen.
Eisglätte
Überfrierende Nässe oder Eisglätte bildet sich, meist
örtlich begrenzt, bei sinkender Temperatur durch das Gefrieren von Pfützen oder
Schmelzwasser. Deshalb: Vorsicht bei Feuchtigkeit.
Schneeglätte
Schneeglätte entsteht durch das Festfahren von Schnee oder
durch Gefrieren von Schneematsch. Deshalb: Vorsicht bei plötzlich weißer
Fahrbahn.
Allgemein gilt:
Signale für Glätte sind leisere Abrollgeräusche der Reifen,
eine unnatürlich weich werdende Lenkung und ein Durchdrehen der Antriebsräder.
Besondere Vorsicht ist morgens und abends geboten, wenn der Winterdienst noch
nicht oder nicht mehr im Einsatz ist. In der Nacht haben es Stellen mit hoher
Luftfeuchtigkeit beispielsweise an Flüssen und Seen oder in Wäldern in sich.
Brücken und Kuppen können dann gefährlich glatt sein. Große Aufmerksamkeit ist
auch auf ungeräumten Nebenstraßen nötig sowie auf Straßenabschnitten vor und
nach Landkreisgrenzen und Ortsschildern, weil hier andere Winterdienste
zuständig sein könnten.
Um bei Glätte heil anzukommen, sollten sich Autofahrer ein
Zeitpolster schaffen und längere Fahrzeiten einplanen sowie Schleichwege
meiden. Zur Sicherheit trägt auch ein besonders großer Abstand zum
vorausfahrenden Fahrzeug bei.
In der kalten Jahreszeit müssen Fahrzeugführer besonders
behutsam und sensibel mit dem Gaspedal umgehen. Denn wer plötzlich oder
ruckartig Gas gibt oder wegnimmt, provoziert ein Ausbrechen und Rutschen des
Wagens. Empfehlenswert ist eine kurze Bremsprobe nach wenigen Metern Fahrtstrecke.
Diese gibt ein Gefühl für die veränderten Straßenverhältnisse. Aber Achtung:
Vorher unbedingt in den Rückspiegel schauen!
Quelle: www.adac.de