Von
München über Frankfurt nach Berlin oder Hamburg – seit Anfang des Jahres nimmt
der Fernbusverkehr an Fahrt auf. Immer mehr Busunternehmen wie etwa die
Bahntochter Berliner Linien Bus, Meinfernbus, Flixbus, city2city, Eurolines oder
Univers/Aldi drängen auf den Markt und bieten Fernreisen nach festem
Fahrplan kreuz und quer durch Deutschland an – Tendenz steigend. „Busreisen
sind in der Regel günstiger als die gleiche Strecke per Bahn und verbrauchen
pro Nutzer weniger Sprit als das Auto“, erläutert die Verbraucherzentrale NRW
die Hauptvorzüge des Bustransfers.
Hinzu zur gemächlichen Tour kommt der ein
oder andere Komfort – etwa durch Klimaanlagen, Toiletten, WLAN-Anschluss,
Snacks und Getränken an Bord. Noch läuft bei Fernbussen nicht alles rund. Denn
viele Unternehmen, die mit einem Fuhrpark beziehungsweise Angebot auf den Markt
drängen, sind noch mit dem Aufbau einer eigenen Logistik, dem Ausbau ihres
Tourenangebots und der Einrichtung von Busbahnhöfen beschäftigt. Wer das
Angebot jenseits von Schiene und eigenem Lenkrad möglichst ohne Komplikationen nutzen
möchte, sollte folgende Tipps beachten:
- Zeit spart Ticketgeld: Eine Fahrt per Fernbus lohnt sich für Leute, die nicht auf die Uhr schauen müssen und kostengünstig durch Deutschland reisen wollen. Ein Linienbus legt die Strecke von einer Stadt im Rheinland nach Berlin in etwa elf Stunden zurück und braucht auf diese Weise mehr als doppelt so lange wie ein Fernzug. Der Verkauf von Tickets verläuft meist übers Internet. Eine Fahrkarte von Köln nach Berlin kostet zwischen 33 und 65 Euro. Damit sich die Busfahrt tatsächlich lohnt, sollten Reisende die Kosten hierfür mit den Sparpreisen der Bahn vergleichen oder die Konditionen einer Fahrgemeinschaft checken. Auch für die Ticketbuchung bei Fernbussen gilt: Frühbucher sichern sich meist ein Schnäppchen. Bei Frühbucherrabatten werden jedoch Umbuchungen oder Stornierungen meist ausgeschlossen. Auch Kurzentschlossene können oft noch adhoc in einen Fernbus springen und dort ein Ticket lösen – dann allerdings zum normalen Tarif.
- Streckennetz noch im Aufbau: Städte abseits der Ballungszentren sind vielerorts noch nicht in die bereits bestehenden Fernbusnetze eingebunden. So kann eine Reise nach Konstanz oder Flensburg auch noch mit einen Umstieg in Auto oder Bahn verbunden sein. Busreisende sollten vor einer Ticketbuchung unbedingt prüfen, an welchen Start- und Zielorten Busbahnhöfe sind und wie sie dorthin gelangen. In Nordrhein-Westfalen passieren Fernbusse derzeit neben der Rhein-Ruhr-Region auch Bielefeld und Gütersloh. Interessenten sollten sich regelmäßig über den Stand der Anbindungen und Preise informieren – etwa bei dem Vergleichsportal www.busliniensuche.de im Internet.
- Kind, Koffer und Co: Service und Komfort unterscheiden sich bei verschiedenen Unternehmen erheblich. Meist wird nur ein bestimmtes Kontingent an Plätzen zu Sonderkonditionen verkauft. Es gibt Ermäßigungen für Kinder, Jugendliche, Studenten oder Senioren. Auch ein kostenloser Zugang zum Internet gehört nicht überall zum Standard während der Busfahrt. Auch wenn zu viele oder zu schwere Gepäckstücke mit auf die Reise gehen oder das Fahrrad mit soll, wird oft die Buchung eines Zusatztickets fällig.
- Fahrgastrechte im Fernbus: Auch ein Bus kann im Stau stecken bleiben. Erreicht ein Bus sein Ziel mehr als zwei Stunden verspätet, haben Mitfahrer Anspruch auf die Erstattung des vollen Fahrpreises, falls eine Strecke von mehr als 250 Kilometer zurückgelegt wurde. Zum Ausgleich kann das Busunternehmen seinen Fahrgästen auch eine andere Reisemöglichkeit – zum Beispiel mit der Bahn – anbieten. Wird die Weiterreise durch eine Busverspätung verhindert, können Reisende zusätzlich zur Erstattung ihrer Buskosten auf eine Entschädigung in Höhe des halben Fahrpreises für ihren weiteren Transport pochen. Bei längerem Stillstand oder Verspätung eines Busses hat das Busunternehmen zudem für Erfrischungen und Verpflegung zu sorgen.
Um
Probleme und Beschwerden rund um Fernbusreisen kümmert sich die
Schlichtungsstelle Öffentlicher Personenverkehr, erreichbar im Internet unter www.soep-online.de. Mehr Informationen über
klimafreundliche Mobilität gibt’s bei der nächsten Umweltberatung der Verbraucherzentrale
NRW. Kontakt und Sprechzeiten unter
www.vz-nrw.de/umweltberatung. (Stand: 04/2013)
www.vz-nrw.de/umweltberatung. (Stand: 04/2013)